Schlagwort: Komposition

Was heißt es ein Element „freizustellen“?

Es gibt verschiedene Methoden eine Bildkomposition zu gestalten. Eine davon ist das „Freistellen“ von Elementen im Bild. Durch das Freistellen wird etwas hervorgehoben und der Blick des Betrachters wird entsprechend gelenkt. Auch hilft es in komplizierten Kompositionen ein wenig Ordnung in das Bild zu bekommen.

Hier folgt nun ein Beispiel:

Laterne zwischen Ampeln und Kränen

 

In diesem Bild wurde das Element „Straßenlaterne“ von all den anderen Elementen im Bild freigestellt und rückt somit ins Zentrum des Interesses. Durch die Freistellung schneidet die Straßenlaterne im oberen Drittel keine der sechs Kräne und wird auch sonst nicht von Ampeln oder sonstigen Kabeln gekreuzt. Dies gelang durch die entsprechende Positionierung des Fotografen.

 

 

 

Wie findet sich eine gute Bildkomposition?

Fast alles kann ein Motiv sein. Solange es einen anspricht und Interesse weckt, kann man das Objektiv in die Richtung des vermeintlichen Objektes zeigen und abdrücken. 

Damit aus dem Motiv eine Bildkomposition wird, muss meist etwas mehr Zeit investiert werden. Ziel dabei ist es ein Foto „über“ etwas zu machen – eine Geschichte zu erzählen – und nicht nur „von“ etwas ein Bild machen.
Folgendes Beispiel illustriert den Prozess der Bildkomposition.
Ich bin im Park und sehe ein Fahrrad an einer Straßenlaterne.
Bild 1
Die erste Idee ist, das Fahrrad zusammen mit der Parkbank in Szene zu setzen.

Bild 2
Dabei fällt mir auf, dass der Weg zusammen mit dem Fahrrad, eine bessere Kombination sein könnte.
Bild 3
Nun achte ich ein wenig mehr auf die beiden Straßenlaternen, und wie sie das Bild rahmen könnten.

Bild 4
Die Blätter, die die vordere Straßenlaterne verdecken, werden durch einen kleinen Ortswechsel aus dem Bild verbannt.

Bild 5
Somit bin ich im vergleich zum ersten Bild bei einer besseren Bildkomposition gelandet. Perfekt ist dieses Foto allerdings auch nocht nicht. So hätte ich noch folgendes zu bemängeln:
  • Der Vordergrund ist zu dominant und könnte gekürzt werden.
  • Oben-links im Bild ist der Himmel zu hell; in Bild 3 ist wird dieses Problem gelöst, indem der Himmel außerhalb des Rahmens liegt.
  • Durch die vertikale Ausrichtung des Bildes wirkt der Weg nicht mehr so lang und interessant wie in Bild 3.

Was bedeutet es mit Linien zu arbeiten?

Ein Foto ist ein begrenzter, zweidimensionaler Raum. Darin finden sich Farben und Strukturen, die etwas darstellen. Was genau und in welcher Form dargestellt werden soll, liegt im Auge des Fotografen. Dessen Ziel ist es meistens, das Bild so zu wählen, dass der Betrachter so lange wie möglich „im Bild“ verweilt.
 
Dabei helfen Linien.
 
In dieser einfachen Komposition (Ast, Stamm, Gras), gibt es verschiedene – hier rot gekennzeichnete – Linien, die den Betrachter durch das Bild führen und das Interesse aufrecht erhalten.
 
Der Ast bildet eine Diagonale, die zum Stamm führt. Dort wird sie von vier weiteren Linien abgelöst. Drei senkrechte, zueinander parallele, Linien (Stamm, Zweig, Gras) und eine weitere Diagonale (Grenze Gras/Stamm) in die andere Richtung.
Das Gesamtbild wird durch den Himmel (rot eingekreist) ein wenig gestört und verliert etwas von seinem Fokus auf das Hauptthema dieser Komposition (Ast, Stamm, Gras).