Kategorie: Baum

Bildkritik: Straße im Himmel

Dies ist ein Bild der mittleren Klasse. Es ist noch nicht perfekt, hat aber ein paar Sekunden mehr Gedanken abbekommen, als der allgemeine Schnappschuss.

Das Bild zeigt einen hellen Abendhimmel in einer ländlichen Umgebung in Taiwan, der mit den dunklen grünen Pflanzen unten im Kontrast steht. Die gesamte Szene wird vom Verkehrsspiegel zusammengeführt, der auch einen Ausschnitt von der Straße zeigt und diese in den Himmel „hebt“.

Unten rechts im Bild spielt sich noch eine andere Geschichte ab: der Übergang von „alt“, dem verfallenen Haus aus Backsteinen, hin zu „neu“, der Lagerhalle aus Beton.

Bildkritik: Kalender 2023 – April

Der April zeigt ein Symbol der Stärke und des Überlebensdrangs. Obwohl diverse Wurzelstränge des Baumes durchtrennt wurden, lebt er weiterhin fröhlich auf der Mauer und leistet Widerstand gegen das Grau in der Stadt.

Der kleine Baum ist nicht allein in seinem Widerstand. Am unteren Rand der Mauer wachsen Wildblumen, rechts und links im Bild säumen „domestizierte“ Bäume den Weg und in der Ferne, zwischen den Hochhäusern, blickt der Wald auf dem Hügel anerkennend auf den kleinen Kämpfer herab.

Wie lange sich der Baum dort weiterhin halten kann wird die Zeit zeigen.

Bildkritik: Bus im Morgengrauen

Bus im Morgengrauen

Das Bild:

Ein Bus steht an einer Haltestelle. Ist er bereit zur Abfahrt oder gerade erst angekommen? Der Himmel beginnt sich zu verfärben, dennoch ist es noch so dunkel, dass die Straßenlaternen leuchten. Dieses Bild teilt sich in drei Teile, der Himmel mit den lila Wolken, der dunkle Umriss der Berge, aus denen ein Baum in den Himmel ragt und der Boden im Vordergrund, hell erleuchtet durch weitere Straßenlaternen. Die fünf Straßenlaternen führen einen von rechts nach links durchs Bild.

Insgesamt ist etwas zu viel nackter Boden zu sehen und der Gullideckel in der Mitte lenkt etwas ab. Außerdem ist links unten ein helles Licht, was nicht ganz zu der Reihe der fünf Straßenlaternen passt.

Die Umstände:

Wieder ein kalter Morgen. Ich habe etwas rumgespielt mit „kurzen“ Langzeitbelichtungen.

Was bedeutet es mit Linien zu arbeiten?

Ein Foto ist ein begrenzter, zweidimensionaler Raum. Darin finden sich Farben und Strukturen, die etwas darstellen. Was genau und in welcher Form dargestellt werden soll, liegt im Auge des Fotografen. Dessen Ziel ist es meistens, das Bild so zu wählen, dass der Betrachter so lange wie möglich „im Bild“ verweilt.
 
Dabei helfen Linien.
 
In dieser einfachen Komposition (Ast, Stamm, Gras), gibt es verschiedene – hier rot gekennzeichnete – Linien, die den Betrachter durch das Bild führen und das Interesse aufrecht erhalten.
 
Der Ast bildet eine Diagonale, die zum Stamm führt. Dort wird sie von vier weiteren Linien abgelöst. Drei senkrechte, zueinander parallele, Linien (Stamm, Zweig, Gras) und eine weitere Diagonale (Grenze Gras/Stamm) in die andere Richtung.
Das Gesamtbild wird durch den Himmel (rot eingekreist) ein wenig gestört und verliert etwas von seinem Fokus auf das Hauptthema dieser Komposition (Ast, Stamm, Gras).