Der Februar besteht im Wesentlichen aus drei Elementen: Himmel mit Wolken, Baum und Hochhaus. Der Baum umrahmt die beiden anderen und ankert das Bild zur rechten Seite hin. Die Anordnung der drei Elemente steht symbolisch für den Drang der Menschheit nach oben zu streben. Immer mehr Menschen wollen immer mehr Klimaanlagen und immer höhere Gebäude um für jeden einzelnen mehr Quadratmeter zur Verfügung zu haben. Dennoch kommt die Menschheit nicht über die Wolken hinaus.
Zwei Objekte vor einem leicht bewölkten, aber doch relativ blauem Himmel zierten im Januar den Kalender. Beide sind Teil einer Baustelle, die nicht gezeigt wird. Der Haken vom Kran durchschneidet das Bild relativ mittig von oben. Der Scheinwerfer ist etwas verschwommen im Vordergrund und rundet das Bild nach unten hin ab. Durch den leichten Versatz des Scheinwerfers nach rechts und die Anordnung der Wolken entsteht eine blaue Lücke links unten.
Warum ist das Blau so gedämpft in diesem Bild?
Es war ein heißer und schwüler Tag, kurz bevor der Himmel zuzog und es gewitterte. Um diese drückende Schwüle auszudrücken habe ich mich dafür entschieden das Blau im Himmel nicht strahlen zu lassen, sondern es entsprechend zu dämpfen.
Das Titelbild für den diesjährigen Kalender zeigt viele Reifen. Vorne links zwei dunkle Reifenstapel vor einer dunkelblauen Wand, die auf der rechten Seite vom hellen Michelin-Reifenmann und den Blick in die Ferne komplementiert werden. Dem Michelinmann, der dem Betrachter den Rücken zuwendet und den Gehweg entlang winkt, winken zwei weitere Michelinmänner auf den Reklametafeln zurück. Außerdem lächelt ihn ein Reifengesicht an.
Warum ist dieses Bild das Titelbild geworden?
Zwei mögliche Antworten gibt es auf diese Frage. Entweder ist es das beste Bild und muss somit ganz an den Anfang oder es war das fünfte Rad am Wagen, nicht ganz wegzudenken, aber auch nicht gut genug für einen eigenen Monat. Für dieses Bild gilt die zweite Antwort. In der Gesamtschau aller 13 Bilder fällt dieses Bild etwas ab in seiner Klarheit und Struktur. Das Titelbild ist etwas überladen mit Elementen, die angeschaut werden möchten. Somit landet es ganz am Anfang, wo es nicht allzu oft angeschaut wird.
Drei Kalender habe ich nun gedruckt: 2021, 2022 und für das aktuelle Jahr 2023.
Hier ist eine Übersicht über alle 13 Bilder – Titelbild und 12 Monate – die im Kalender vorkommen. Eine Bildkritik ist monatlich für jedes Bild vorgesehen, ob dieser Plan geklappt haben wird, zeigt sich naturgemäß am Ende des Jahres.
Thema des Kalenders 2023 ist Taiwan – Impressionen aus Taoyuan und Hsinchu.
Das Hauptmotiv, der ICE, ist im Zentrum des Bildes. Eingerahmt wird der Zug von drei Seiten: rechts von einer Reihe an Laternen am Bahnsteig, oben vom Bahnhof und links vom Dach des benachbarten Bahnsteigs. Eingebettet ist die ganze Szene in einen grauen Herbsttag mit dicken Wolken über den Bergen und einem nassen Bahnsteig, auf dem sich das Laternenlicht spiegelt.
Die Farben sind dezent. Es dominiert das orange der Lampen, mit blauen Akzenten vom Bahnhof. Der Rest ist grau.
Zwei Hauptachsen führen den Blick. Die Diagonale, die durch die Gleise und die Oberleitung gegeben ist führt hin zum quer liegenden Bahnhofsgebäude, das das Bild in zwei Hälften unterteilt. Oben die Wolken über den Bergen, unten das menschgemachte Zug/Bahnhof-Ensemble.
Die Umstände:
Es war kalt und regnerisch. Eigentlich wollte ich die aussteigenden Fährgäste fotografieren, aber es regnete und so blieb ich unter dem Dach am Ende des Bahnsteigs. Außerdem hatte ich kein Zoomobjektiv dabei, so wurde es eine Gesamtansicht mit Bergen.
Der Bus ist der Protagonis in diesem Bild. Er möchte aus seiner Sicht nach links abbiegen. Diese angedeutete Fahrtrichtung zeigt auch das Hauptgewicht in diesem Bild an. Die Häuserzeile, über der ein Schornstein trohnt, wird durch die Ampel oben links ausgeglichen. Das Gesamtbild wird durch den Berg hinter dem Schornstein abgerundet. Unten, linksaußen, ist noch etwas Zaun zu sehen, den hätte man wegschneiden können.
Die Umstände:
Kalt und neblig war es. Aber einer der seltenen Tage, an denen der Schnee auch liegen geblieben ist.
Fotografieren geht natürlich nur mit einem entsprechenden Gerät, das fotografieren kann. Bei mir sind diese Geräte das Smartphone Asus ZenFone 4 Selfie Pro und eine Spiegelreflexkamera von Canon, die 500D, mit zwei Objektiven: ein Canon Standardobjektiv 18-55mm und ein Canon EF Zoom-Objektiv 75-300mm.
Vor bzw. hinter der Kamera liegt das wichtigste Werzeug, meine Augen in Verbindung mit dem Gehirn, das die entsprechenden Motive anschaut und bewertet, bevor der Auslöseknopf gedrückt wird.
Bei der Wahl meiner Spiegelreflexkamera habe ich mich an diesem Rat orientiert und erstmal nicht zu viel Geld in die Technik investiert. Für 270€ habe ich die Canon 500D gebraucht gekauft, inklusive Kameratasche, Kameragurt, den zwei Objektiven und 3 Filtern. So kann ich für’s Erste arbeiten, ohne mich zu sehr vom möglichen Zukauf anderen Zubehörs ablenken zu lassen.
Für eine mögliche Nachbearbeitung der Fotos ist vielleicht noch ein Softwarekauf nötig. Dafür wird momentan die Canon-Software DPP Digital Photo Professional verwendet, die im Lieferumfang der Kamera mit dabei war.