Bevor es an die Kritik an sich geht, einige Daten zum Bild:
Blende: f5.6
Brennweite: 30.4 mm
Belichtungszeit: 1/250s
Kamera: Lumix LX100
Los geht’s mit der Besprechung dieses Bildes!
Die Idee war es das helle Blatt im dunklen Wald hervorzuheben. Auf einem kleinen Bildschirm mag das funktionieren, wird das Bild jedoch vergrößert, so fallen einige Dinge auf, die einen ablenken:
Der helle linke Bildrand ist überflüssig.
Durch das Blätterwerk scheint der Himmel.
Einige Blätter im Hintergrund reflektieren so sehr, dass sie „weiß“ erscheinen.
Das Blatt, das im Zentrum stehen sollte ist bei genauer Betrachtung unscharf.
So ist es, insgesamt gesehen, ein Bild mit guter Intention, aber mittelmäßiger Ausführung. Es bleibt Raum für weitere Verbesserungen.
Die App, die ich seit kurzem auf dem Handy habe um diese Posts zu erstellen, schlägt auch Themen vor, über die man schreiben könnte.
Auf einen dieser Themenvorschläge reagiere ich nun. Das Thema beschäftigt sich mit der Frage:
Was ist dein Lieblingswort?
Diese Frage klingt nach einem Versuch Smalltalk erträglicher zu machen. Sie fragt nicht nach dem was man macht, woher man kommt, wie das Wetter oder die Anreise war, sondern nach dem, was in einem ist.
Sie führt einen zurück in simplere, kindliche Kategorien, in denen Blau Lieblingsfarbe und Rosa „igitt“ war. Aus all den geschätzten 500.000 Wörtern der deutschen Alltagssprache soll also das eine Wort identifiziert werden, das einem am liebsten ist.
Was aber macht ein Lieblingswort aus? Das am häufigsten verwendete? – Wahrscheinlich nicht.
Ein Wort mit tiefer persönlicher Bedeutung? – Am persönlichsten ist vermutlich der eigene Name, was aber wahrscheinlich auch nicht als allgemeines Wort zählt, das man lieb haben kann.
Bei all den Fragen bleibe ich doch bei dem, was mir eher liegt und das ist meine Antwort:
Dies ist ein Bild der mittleren Klasse. Es ist noch nicht perfekt, hat aber ein paar Sekunden mehr Gedanken abbekommen, als der allgemeine Schnappschuss.
Das Bild zeigt einen hellen Abendhimmel in einer ländlichen Umgebung in Taiwan, der mit den dunklen grünen Pflanzen unten im Kontrast steht. Die gesamte Szene wird vom Verkehrsspiegel zusammengeführt, der auch einen Ausschnitt von der Straße zeigt und diese in den Himmel „hebt“.
Unten rechts im Bild spielt sich noch eine andere Geschichte ab: der Übergang von „alt“, dem verfallenen Haus aus Backsteinen, hin zu „neu“, der Lagerhalle aus Beton.
In letzter Zeit habe ich meinen Tisch gewechselt und dabei unter anderem die Schublade ausgeräumt. Damit wurde mir wieder klar, wie viele Dinge ich besitze. Oder, andersherum, wie viele Dinge mich besitzen…
Diese Dinge fanden sich in der Schublade oder auf dem Tisch:
Medizinische Masken
Stifte, Bleistiftminen
Mundharmonika (2x)
Bücher, Magazine
u.v.m.!
Dabei sind meine Kameras und deren Zubehör noch gar nicht mit dabei, weil die woanders aufbewahrt werden und von diesem Wechsel nicht betroffen sind. Was ich außerdem an Alltagsgegenständen und digitalem Besitz habe ist einfach zu viel, um hier aufzulisten.
Es hat einige Zeit gekostet und kostet es immer noch, diese Dinge beim Umzug in die Hand zu nehmen, zu prüfen, ob sie ich sie noch gebrauchen kann und anschließend an einen passenden Ort zu räumen. Insgesamt merke ich, wie müde mich der gesamte Prozess macht. Was dabei so ermüdet ist der innere Konflikt, der sich entlang folgender Fragen entwickelt:
Bauche ich das? Wenn ja, wann und wie oft? Lohnt es sich diesen Gegenstand für diese Eventualitäten aufzubewahren? Wenn nein, was tue ich damit? Das Ding an sich ist ja sinnvoll und noch gut. Vielleicht kann ich es verkaufen? Aber wer möchte noch so etwas und würde dafür Geld ausgeben?
Angesichts des Zeitaufwands und des inneren Konfliktes versuche ich nun die Gesamtzahl der Dinge zu reduzieren und auf einem niedrigen Niveau beizubehalten. All die oben genannten Gedanken dienen dabei als Erinnerung, falls ich das nächste Mal wieder etwas kaufen möchte.
Ein Blog [blɔg] (das oder der) […] ist ein meist auf einer Website geführtes und damit meist öffentlich einsehbares Tagebuch oder Journal, in dem mindestens eine Person, der Blogger, international auch Weblogger genannt, Aufzeichnungen führt, Sachverhalte protokolliert („postet“) oder Gedanken niederschreibt.
Hier bin ich, Leo, eine Person, die auf einer Website, öffentlich einsehbar, ihre Gedanken aufzeichnet. Ich sehe diesen Raum als ein Gespräch, das ich hauptsächlich mit mir selber führe, ein Gespräch ohne Gesprächspartner, ein Selbstgespräch. Es ist ein Raum, um meine Stimme zu erheben, ein Ort, um Ausschnitten meiner inneren Gedankenwelt in die Welt hinauszutragen. Diese Gedankenschnipsel treffen auf eine desinteressierte, abgelenkte und überlaute Welt. Deswegen sind die Erwartungen an die Publikumsgröße gering. Es wird von einer Anzahl 1 (ich) + X ausgegangen. Dies ist ein selbstreferenzielles Mikro-Universum, in dem ich Chef und Angestellter zugleich bin. Ergänzt wird dieser geschriebene Blog um weitere Mikroblogs auf Mastodon und Istagram und um den Videoblog auf Youtube und trägt zum „long tail“ an Inhalten im Internet bei.
Ich wünsche mir, trotz allem, weiterhin viel Spaß beim Schreiben und den X Personen viel Freude beim Lesen!
Der Kalender 2024 ist in Arbeit. Bevor dieser jedoch in den Druck geht, wird hier der Kalender 2023 final abgefertigt. Es folgen nun die Bildbesprechungen für den September bis Dezember des aktuellen Jahres.
September
Die Natur ist am gewinnen. Langsam steigt das Grün von unten herauf und übernimmt den rostrotbraunen Strommast, der sich mit dem letzten Draht am Boden festhält. Sein Halt ist jedoch auch sein Schwachpunkt, an dem sich die Pflanze hochschlängelt. Die Wolken im Hintergrund machen die Szene umso dramatischer.
Oktober
Dieses abstrakte Bild aus verschiedenen Farben ist ein Ausschnitt aus einem Zoogehege, mit einer Aussichtsplattform oben links. Die Stockflecken an den Wänden geben den großen Flächen etwas mehr Charakter. Welches Tier hier wohnt, wurde bereits vor langer Zeit vergessen.
November
Ein weiteres Bild, das von der Feuchtigkeit und ihren Folgen an Wänden geprägt ist. In der Abenddämmerung ergibt diese Kombination aus schwarz/grau/weiß mit einem Blaustich eine düstere Stimmung.
Dezember
Wie der November, hat auch dieses Bild eine ähnliche Farbpalette, die zwischen schwarz/grau/weiß und etwas blau nicht viel Varianz zeigt. Dennoch ist die Stimmung hier am Meer eine etwas ruhigere, passend zum Jahresende.
Fazit
So war das Jahr 2023. Es hat Spaß gemacht die Bilder zu fotografieren, zu bearbeiten und in einem Kalender zu verarbeiten. Die Bildbesprechung ist ambitioniert gestartet und gegen Ende etwas knapp ausgefallen. Doch auch dieses Projekt wurde fertiggestellt. Der Kalender für 2024 ist nun in Arbeit und geplant ist, die Besprechung dazu vor dem Dezember 2024 abzuschließen. Die Zeit wird zeigen, ob diese Textzeilen ihr Versprechen halten.
Das Jahr 2023 nähert sich dem dritten Quartal und es wurden noch nicht alle Bilder aus dem Kalender besprochen. Diesem Zustand begegne ich mit einer Sofortmaßnahme und bespreche hier nun die Bilder für den Mai, Juni, Juli und August.
Mai
Dieses Bild stammt aus dem Zoo in Hsinchu nach einem Regenguss. Es geht schon dem Abend zu, weshalb viele Besucher den Zoo bereits verlassen haben. Welche Tiere links der Scheibe leben weiß ich nicht mehr. Die Reflektion stellt – im Kontext von Tiergärten – wichtige Fragen: Sind wir da um die Tiere anzuschauen oder um von den Tieren angeschaut zu werden? Sehen wir in der Ausstellung der Tiere vielleicht doch mehr von uns selbst als von den Tieren? Ist der Besuch eines Zoos ein Blick in den Spiegel?
Juni
Auf dem Spielplatz hat man als Elternteil viel Zeit um die Umgebung zu beobachten. So kann man warten, bis der Fußgänger die Straße zur Hälfte überquert hat und sich genau zwischen den zwei Bäumen befindet. Auch kann man in Ruhe die Bäume und die Straßenlaterne anordnen, so dass sie sich nicht gegenseitig im Weg stehen. Die drei senkrechten Elemente, kombiniert mit den Hecken und der Parkbank im Vordergrund beruhigen das Bild, bevor es in die geschäftige Straßenschlucht mit all dem Verkehr geht.
Juli
Was macht dieses Rohr da?
August
Wie viele Menschen haben schon unter diesem Baum auf den Bus gewartet? Wie oft wurde die Straße vor dem Baum schon neu geteert? Er hat bestimmt schon viel gesehen, erstrahlt aber weiterhin in jugendlichem Grün.
Ankündigung: Der Kalender 2024 ist gerade in Arbeit. Wer einen Wandkalender (A4) geschenkt haben möchte, darf sich gerne bis zum 15. Oktober 2023 per eMail bei mir melden.
Der April zeigt ein Symbol der Stärke und des Überlebensdrangs. Obwohl diverse Wurzelstränge des Baumes durchtrennt wurden, lebt er weiterhin fröhlich auf der Mauer und leistet Widerstand gegen das Grau in der Stadt.
Der kleine Baum ist nicht allein in seinem Widerstand. Am unteren Rand der Mauer wachsen Wildblumen, rechts und links im Bild säumen „domestizierte“ Bäume den Weg und in der Ferne, zwischen den Hochhäusern, blickt der Wald auf dem Hügel anerkennend auf den kleinen Kämpfer herab.
Wie lange sich der Baum dort weiterhin halten kann wird die Zeit zeigen.
Dies ist ein Gedankenprotokoll all der Werkzeuge, die ich habe, um Fotos und Videos zu machen. In (Klammern) dahinter eine Einschätzung, wie oft ich diese verwende (sehr oft/oft/manchmal/selten/nie).
Kameras
Smartphone (oft)
Olympus E-PL7 (sehr oft)
Olympus OMD-EM10 (selten)
Insta360 Go2 (oft)
zwei Lomo Supersampler (nie)
Olympus kompakte Filmkamera µ (nie)
Objektive
17mm, F2.8 (sehr oft)
25mm, F1.8 (oft)
45mm, F1.8 (manchmal)
12-40mm, F2.8 (selten)
Wenn die Werkzeuge entsprechend ihrer Verwendungshäufigkeit gegliedert werden ergibt sich diese Reihenfolge:
Kamera: Olympus E-PL7 (sehr oft)
Objektiv: 17mm, F2.8 (sehr oft)
Kamera: Smartphone (oft)
Kamera: Insta360 Go2 (oft)
Objektiv: 25mm, F1.8 (oft)
Objektiv: 45mm, F1.8 (manchmal)
Objektiv: 12-40mm, F2.8 (selten)
Kamera: Olympus OMD-EM10 (selten)
Kamera: zwei Lomo Supersampler (nie)
Kamera: Olympus kompakte Filmkamera µ (nie)
Die Fragen, die sich für mich daraus ableiten sind:
Wie kommt diese Reihenfolge zustande?
Gibt es Dinge auf der Liste, die ich verkaufen kann?
Gibt es Dinge, die ich aufheben sollte, obwohl ich sie selten bis nie verwende?
Wie organisiere ich die Dinge geschickt, damit ich bei Reisen schnell, flexibel und vollständig unterwegs bin?