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  • Bildkritik: Acht Bilder von Freunden

    Freunde haben mir acht Bilder für eine Kurzkritik geschickt. Das habe ich rund sechs Monate liegen gelassen. Jetzt aber kommt die Kritik in zwei wohlportionierten Teilen.

    Teil 1

    Los gehts mit den ersten vier Bildern:

    • Oben links: Ein altes Gotteshaus von schräg unten aufgenommen, gegen den blauen Himmel mit ein paar weißen Wolken. Angenehmes Bild, aber nicht interessant genug, dass ich länger verweilen würde.
    • Unten links: Kirschblüten gegen den blauen Himmel. Sehr viel mehr gibt es nichts zum Bild zu sagen.
    • Oben rechts: Ein Kreuzgang, in den die Sonne von hinten rechts hineinscheint. Das Ende des Gangs ist etwas abgeschnitten, dafür ist ganz rechts ein kleines bisschen von einem weiteren Gebäude zu sehen. Wäre doch noch etwas am Ende des Ganges oder eine Überraschung, das durch die Fenster hineinfliegen würde, was das Bild spannender macht.
    • Unten rechts: Strand und Wellen, halber Himmel, halber Fels mit Pflanzen. Die Pflanze oben links im Bild hätte ganz auf das Bild können. Auch hier wieder viel Leere, die vielleicht für einen Bildschirmhintergrund geeignet wäre.

    Teil 2

    Hier kommt die zweite Runde mit den nächsten vier Bildern:

    • Unten rechts: Bogen einer Brücke mit einem Graffiti auf der linken Seite. Durch den Bogen sieht man etwas Grün und ein bisschen Himmel. Die Brücke kommt aus dem Nichts und führt ins Nichts. Das Graffiti sagt auch nicht viel. Etwas viel nichts. Das Licht auf der linken Säule ist sehr angenehm.
    • Unten links: Ein Bambuswald, durch den die Sonne scheint. Was gibt es wohl sonst noch in dem Wald? Wohin führt der Weg, wenn man der Sonne folgen würde?
    • Oben links: Ein Baum auf einer Mauer? Die Form der Krone durchbricht die Symmetrie der Mauer. Der Himmel ist etwas desaturiert in seiner Farbe. Ein Bild zum Nachdenken.
    • Oben rechts: Ein einleitendes Bild. Es führt entlang des Weges in Richtung eines nicht sichtbaren Eingangs. Welche Welt eröffnet sich hinter der Tür?

    Fazit

    Viele allgemein angenehme Bilder, denen meist aber das letzte interessante Detail fehlt. Vielleicht ist es auch der Kontext, der noch etwas erweitert werden könnte. Eine Geschichte dazu erzählt und es würde mehr Leben in das Bild kommen. Jedes Bild für sich trägt die Aufmerksamkeit nicht lange genug.

  • Bildkritik: Kalender 2023 – März

    Wie viel Zeit darf zwischen einer Leistungserbringung und der Rechnungsstellung liegen? Warum stelle ich diese Frage hier? Warum habe ich so viel schon wieder vergessen? Woher kommen all diese Fragen ohne ersichtlichen Zusammenhang? Warum wurde dieser Text nicht korrigiert und zusammengekürzt?

    All diese Fragen wanderten die letzten fünf Minunten durch meinen Kopf und lenkten mich von der Bildbesprechung zum Bild im März 2023 ab. Diese beginnt ab sofort und ohne Kompromisse hier:

    • gefließter Gehweg
    • Baum im Lichte der untergehenden Sonne
    • Hauseingang als Rahmen
    • viel und enge Bebauung
    • Straßenschild und halbes Auto

    Diese Elemente sind ordentlich angeordnet, es fehlt aber die letzte spezielle Note um aus diesem Bild einen längeren bleibenden Eindruck abzuleiten. Dafür benötigt es vermutlich eine persönliche Beziehung zum gezeigten Hauseingang. Der Gehweg nimmt sehr viel Platz im Bild ein und verursacht eine große Lücke im Bild, in der wenig spannendes passiert. Aus dieser Spannungsarmut heraus entspringen erneut die oben genannten Fragen und der Kreislauf beginnt von vorne…

  • Bildkritik: Kalender 2023 – Februar

    Februar im Kalender 2023

    Der Februar besteht im Wesentlichen aus drei Elementen: Himmel mit Wolken, Baum und Hochhaus. Der Baum umrahmt die beiden anderen und ankert das Bild zur rechten Seite hin. Die Anordnung der drei Elemente steht symbolisch für den Drang der Menschheit nach oben zu streben. Immer mehr Menschen wollen immer mehr Klimaanlagen und immer höhere Gebäude um für jeden einzelnen mehr Quadratmeter zur Verfügung zu haben. Dennoch kommt die Menschheit nicht über die Wolken hinaus.

    „The sky is the limit.“

  • Bildkritik: Kalender 2023 – Januar

    Januar im Kalender 2023

    Die Eckdaten:

    • Ort: Hsinchu, Taiwan
    • Zeit: August 2022
    • Kamera: Olympus PEN E-PL3
    • Objektiv: 45mm (90mm FF-Equivalent)
    • Blende: F/5
    • Verschlusszeit: 1/800s

    Das Bild:

    Zwei Objekte vor einem leicht bewölkten, aber doch relativ blauem Himmel zierten im Januar den Kalender. Beide sind Teil einer Baustelle, die nicht gezeigt wird. Der Haken vom Kran durchschneidet das Bild relativ mittig von oben. Der Scheinwerfer ist etwas verschwommen im Vordergrund und rundet das Bild nach unten hin ab. Durch den leichten Versatz des Scheinwerfers nach rechts und die Anordnung der Wolken entsteht eine blaue Lücke links unten.

    Warum ist das Blau so gedämpft in diesem Bild?

    Es war ein heißer und schwüler Tag, kurz bevor der Himmel zuzog und es gewitterte. Um diese drückende Schwüle auszudrücken habe ich mich dafür entschieden das Blau im Himmel nicht strahlen zu lassen, sondern es entsprechend zu dämpfen.

  • Bildkritik: Kalender 2023 – Titelbild

    Titelbild für den Kalender 2023

    Die Eckdaten:

    • Ort: Taoyuan, Taiwan
    • Zeit: August 2022
    • Kamera: Olympus PEN E-PL3
    • Objektiv: 45mm (90mm FF-Equivalent)
    • Blende: F/4
    • Verschlusszeit: 1/500s

    Das Bild:

    Das Titelbild für den diesjährigen Kalender zeigt viele Reifen. Vorne links zwei dunkle Reifenstapel vor einer dunkelblauen Wand, die auf der rechten Seite vom hellen Michelin-Reifenmann und den Blick in die Ferne komplementiert werden. Dem Michelinmann, der dem Betrachter den Rücken zuwendet und den Gehweg entlang winkt, winken zwei weitere Michelinmänner auf den Reklametafeln zurück. Außerdem lächelt ihn ein Reifengesicht an.

    Warum ist dieses Bild das Titelbild geworden?

    Zwei mögliche Antworten gibt es auf diese Frage. Entweder ist es das beste Bild und muss somit ganz an den Anfang oder es war das fünfte Rad am Wagen, nicht ganz wegzudenken, aber auch nicht gut genug für einen eigenen Monat. Für dieses Bild gilt die zweite Antwort. In der Gesamtschau aller 13 Bilder fällt dieses Bild etwas ab in seiner Klarheit und Struktur. Das Titelbild ist etwas überladen mit Elementen, die angeschaut werden möchten. Somit landet es ganz am Anfang, wo es nicht allzu oft angeschaut wird.

  • Kalender 2023: Übersicht

    Drei Kalender habe ich nun gedruckt: 2021, 2022 und für das aktuelle Jahr 2023.

    Hier ist eine Übersicht über alle 13 Bilder – Titelbild und 12 Monate – die im Kalender vorkommen. Eine Bildkritik ist monatlich für jedes Bild vorgesehen, ob dieser Plan geklappt haben wird, zeigt sich naturgemäß am Ende des Jahres.

    Thema des Kalenders 2023 ist Taiwan – Impressionen aus Taoyuan und Hsinchu.

  • Was habe ich als Veranstalter eines Fotokurses gelernt?

    Ablauf:

    • Zwei Termine, an zwei Sonntagen innerhalb von 8 Tagen
    • Jeweils eine Stunde
    • 4 Teilnehmer (3 an beiden Terminen, 1 wechselnde Person)

    Was habe ich gelernt?

    • Erster Termin war ganz gut, hätte fast schon gereicht
    • Zweiter Termin mit „Hausaufgaben“ (Bilder machen) aus dem ersten Termin
    • Die Bildbesprechung war vielleicht doch zu viel für einen Einsteigerkurs, bzw. ich wusste irgendwann nichts mehr, was ich sonst noch dazu sagen sollte.

    Werde ich wieder einen Fotokurs anbieten?

    • Vielleicht
    • Änderungen:
      • Ein Termin
      • Zwei bis drei Stunden
      • Mischung aus Theorie, Praxis und anschließender Bildbesprechung

  • Videos?

    Ja!

    In letzter Zeit habe ich entdeckt, wie man auf dem Smartphone Videos bearbeiten kann. Das hat dazu geführt, dass ich nach rund 10 Jahren wieder vermehrt Videos drehe, schneide und auf Youtube hochlade. Zwei Arten von Videos habe ich bisher produziert.

    (1) Fotogallerien mit Umgebungsgeräuschen:

    (2) Zugfahrten mit Hintergrundmusik:

    Diese Videos sind noch nicht hohe Kunst, aber das Filmen und Bearbeiten hat Spaß gemacht und war nicht übermäßig aufwendig. So sind in der Zukunft auch noch weitere Videos geplant. Mal schauen wie weit das geht.

  • Instagram Archiv: Schloss Heidelberg.

    Ich poste maximal 27 Bilder auf Instagram. Wenn ich also ein neues Bild poste, dann lösche ich ein altes. Hier sammel ich einige der gelöschten Werke.

    Bild:

    Beschreibung:
    Once upon upon a time
    Summer was about to chime
    Tourists swarming the city
    I, among them, with no pity
    Singing along to my favourite tune
    About a monkey with no perfume
    .
    #voteforsoup #heidelberg #castle #summertime #kornmarkt #travelphotography
    #visitbawu #hashtag #olympuscameras
    #olympusallyouneed
    .
    @aboutheidelberg
    @olympuspassion

    gepostet: 07. Oktober 2021 // gelöscht: 01. Mai 2022 // Likes: 39

  • Bildkritik: Ankunft im Regen

    Das Bild:

    Das Hauptmotiv, der ICE, ist im Zentrum des Bildes. Eingerahmt wird der Zug von drei Seiten: rechts von einer Reihe an Laternen am Bahnsteig, oben vom Bahnhof und links vom Dach des benachbarten Bahnsteigs. Eingebettet ist die ganze Szene in einen grauen Herbsttag mit dicken Wolken über den Bergen und einem nassen Bahnsteig, auf dem sich das Laternenlicht spiegelt.

    Die Farben sind dezent. Es dominiert das orange der Lampen, mit blauen Akzenten vom Bahnhof. Der Rest ist grau.

    Zwei Hauptachsen führen den Blick. Die Diagonale, die durch die Gleise und die Oberleitung gegeben ist führt hin zum quer liegenden Bahnhofsgebäude, das das Bild in zwei Hälften unterteilt. Oben die Wolken über den Bergen, unten das menschgemachte Zug/Bahnhof-Ensemble.

    Die Umstände:

    Es war kalt und regnerisch. Eigentlich wollte ich die aussteigenden Fährgäste fotografieren, aber es regnete und so blieb ich unter dem Dach am Ende des Bahnsteigs. Außerdem hatte ich kein Zoomobjektiv dabei, so wurde es eine Gesamtansicht mit Bergen.