Der Februar besteht im Wesentlichen aus drei Elementen: Himmel mit Wolken, Baum und Hochhaus. Der Baum umrahmt die beiden anderen und ankert das Bild zur rechten Seite hin. Die Anordnung der drei Elemente steht symbolisch für den Drang der Menschheit nach oben zu streben. Immer mehr Menschen wollen immer mehr Klimaanlagen und immer höhere Gebäude um für jeden einzelnen mehr Quadratmeter zur Verfügung zu haben. Dennoch kommt die Menschheit nicht über die Wolken hinaus.
Zwei Objekte vor einem leicht bewölkten, aber doch relativ blauem Himmel zierten im Januar den Kalender. Beide sind Teil einer Baustelle, die nicht gezeigt wird. Der Haken vom Kran durchschneidet das Bild relativ mittig von oben. Der Scheinwerfer ist etwas verschwommen im Vordergrund und rundet das Bild nach unten hin ab. Durch den leichten Versatz des Scheinwerfers nach rechts und die Anordnung der Wolken entsteht eine blaue Lücke links unten.
Warum ist das Blau so gedämpft in diesem Bild?
Es war ein heißer und schwüler Tag, kurz bevor der Himmel zuzog und es gewitterte. Um diese drückende Schwüle auszudrücken habe ich mich dafür entschieden das Blau im Himmel nicht strahlen zu lassen, sondern es entsprechend zu dämpfen.
Das Titelbild für den diesjährigen Kalender zeigt viele Reifen. Vorne links zwei dunkle Reifenstapel vor einer dunkelblauen Wand, die auf der rechten Seite vom hellen Michelin-Reifenmann und den Blick in die Ferne komplementiert werden. Dem Michelinmann, der dem Betrachter den Rücken zuwendet und den Gehweg entlang winkt, winken zwei weitere Michelinmänner auf den Reklametafeln zurück. Außerdem lächelt ihn ein Reifengesicht an.
Warum ist dieses Bild das Titelbild geworden?
Zwei mögliche Antworten gibt es auf diese Frage. Entweder ist es das beste Bild und muss somit ganz an den Anfang oder es war das fünfte Rad am Wagen, nicht ganz wegzudenken, aber auch nicht gut genug für einen eigenen Monat. Für dieses Bild gilt die zweite Antwort. In der Gesamtschau aller 13 Bilder fällt dieses Bild etwas ab in seiner Klarheit und Struktur. Das Titelbild ist etwas überladen mit Elementen, die angeschaut werden möchten. Somit landet es ganz am Anfang, wo es nicht allzu oft angeschaut wird.
Das Hauptmotiv, der ICE, ist im Zentrum des Bildes. Eingerahmt wird der Zug von drei Seiten: rechts von einer Reihe an Laternen am Bahnsteig, oben vom Bahnhof und links vom Dach des benachbarten Bahnsteigs. Eingebettet ist die ganze Szene in einen grauen Herbsttag mit dicken Wolken über den Bergen und einem nassen Bahnsteig, auf dem sich das Laternenlicht spiegelt.
Die Farben sind dezent. Es dominiert das orange der Lampen, mit blauen Akzenten vom Bahnhof. Der Rest ist grau.
Zwei Hauptachsen führen den Blick. Die Diagonale, die durch die Gleise und die Oberleitung gegeben ist führt hin zum quer liegenden Bahnhofsgebäude, das das Bild in zwei Hälften unterteilt. Oben die Wolken über den Bergen, unten das menschgemachte Zug/Bahnhof-Ensemble.
Die Umstände:
Es war kalt und regnerisch. Eigentlich wollte ich die aussteigenden Fährgäste fotografieren, aber es regnete und so blieb ich unter dem Dach am Ende des Bahnsteigs. Außerdem hatte ich kein Zoomobjektiv dabei, so wurde es eine Gesamtansicht mit Bergen.
Der Baum im Zentrum hat sich bereits aller Blätter entledigt und dient nun einem Schwarm an Tauben als Raststätte. Eine dieser Tauben entscheidet sich nun, dass es woanders schöner ist. Dieser Augenblick ist das zentrale Motiv dieses Bildes. Viel Platz bleibt der Taube auch nicht. Der gesamte linke Bereich des Bildes ist durch den Baum belegt. Der Platz der bleibt ist oben und oben rechts durch andere Äste belegt, so bleibt nur noch eine kleine baum- und astfreie Blase am rechten Rand des Bildes, das die Taube geschickt zum Abflug nutzt. Nur wohin sie flog, das wird wohl nie jemand wissen können.
Die Umstände:
Der Himmel ist grau und das Wetter nass-kalt. Um Vögel zu fotografieren wurde ein viel zu kurzes Objektiv (20mm auf MFT) gewählt, so dass zwei Drittel des Baumes auch mit im Bild sind.
Der Bus ist der Protagonis in diesem Bild. Er möchte aus seiner Sicht nach links abbiegen. Diese angedeutete Fahrtrichtung zeigt auch das Hauptgewicht in diesem Bild an. Die Häuserzeile, über der ein Schornstein trohnt, wird durch die Ampel oben links ausgeglichen. Das Gesamtbild wird durch den Berg hinter dem Schornstein abgerundet. Unten, linksaußen, ist noch etwas Zaun zu sehen, den hätte man wegschneiden können.
Die Umstände:
Kalt und neblig war es. Aber einer der seltenen Tage, an denen der Schnee auch liegen geblieben ist.
Ein Bus steht an einer Haltestelle. Ist er bereit zur Abfahrt oder gerade erst angekommen? Der Himmel beginnt sich zu verfärben, dennoch ist es noch so dunkel, dass die Straßenlaternen leuchten. Dieses Bild teilt sich in drei Teile, der Himmel mit den lila Wolken, der dunkle Umriss der Berge, aus denen ein Baum in den Himmel ragt und der Boden im Vordergrund, hell erleuchtet durch weitere Straßenlaternen. Die fünf Straßenlaternen führen einen von rechts nach links durchs Bild.
Insgesamt ist etwas zu viel nackter Boden zu sehen und der Gullideckel in der Mitte lenkt etwas ab. Außerdem ist links unten ein helles Licht, was nicht ganz zu der Reihe der fünf Straßenlaternen passt.
Die Umstände:
Wieder ein kalter Morgen. Ich habe etwas rumgespielt mit „kurzen“ Langzeitbelichtungen.
Eine tote Birke wiegt sich mit den anderen Bäumen im Wind. Sie bildet das Zentrum des Bildes, worum sich die anderen Elemente gruppieren. Diese sind, in drei Teilen, der Himmel (graue Wolken), die Baumgruppe (Birke mit Bäumen rechts und links) und die Wiese (mit Weg). Dadurch, dass die Birke keine Blätter mehr hat, ist mehr vom dramatischen Himmel sichbar.
Die Farbpalette bewegt sich zwischen verschiedenen Gelb- und Grüntönen und dem Grau des Himmels und des Weges.
Die Umstände:
Der Wind weht vom Meer herbei, die Wolken ziehen schnell vorüber. Auch wenn es noch Sommer ist, spürt man schon die ersten Vorboten vom Herbst.
Dieses Bild besteht aus drei Teilen. Die Glasfront (1), die den Bereich oben-links abdeckt, der Schornstein (2) mit weiteren Gebäudestrukturen oben-rechts und die Verkehrsmittel (3) „Bus“ und „Fahrräder“ unten. Dabei ist (3) mit (1) über das Hinweisschild verbunden. Teil (1) wiederum spiegelt die Wolken in Teil (2) und stellt so einen Zusammenhang her. Von (2) zu (3) setzen sich die parallelen Linien von den Gebäuden über den Bus, die Hinweiskästen bis hin zu den Fahrrädern fort. Wie so oft stehen also die Dinge in einer Relation zu einander, die vielleicht auf den ersten Blick nicht so offensichtlich war.
Die Umstände:
Ich war am Ende eines sonntäglichen Morgenspaziergangs und bin nochmal am Bahnhof vorbeigekommen. Von dort schweifte der Blick in Richtung Stadt und so entstand das letzte Bild des Spaziergangs.
Der Stamm der Birke ist fast schon unnatürlich weiß und strahlt. Das zieht die erste Aufmerksamkeit in die rechte Hälfte des Bildes. Nachdem Rindenstruktur mit ihren die quer verlaufenden schwarzen Streifen ausgiebig betrachtet wurde, bemerkt man im Hintergrund genauso horizontal verlaufende Linien, die verschiedene Bereiche abtrennen. Etwas Wasser, das von einem Grünstreifen abgelöst wird, der wiederum an einer weißen Mauer endet, die einen grauen Sockel hat. Die grüne Pflanze hinten links dient als Gegengewicht zur Birke.
Die Umstände:
Es war einer der ersten kühlen Herbstvormittage. Der Himmel war grau und es ging ein strammer Wind. Zum Glück hatte ich eine Mütze auf.