Kategorie: Komposition

Besuch bei Freunden

Ein Besuch bei Freunden bringt neue Eindrücke und zeigt auf freundliche Art und Weise neue Aspekte, wie man sich in seinem kurzen Leben einrichten kann. Zwei Schwerpunkte für diesen Eintrag: Dekoration und Essen. In beiden zeigen sich einzelne, klare Elemente.

Bei der Dekoration sind es frei stehende Lampen; Zimmerpflanzen, die einzeln vor einer weißen Wand stehen oder große schnörkellose Uhren in weiß.

Vom Abendessen wurden folgende Elemente fotografiert: Fleisch vom Tischgrill und einzeln zubereitetes Gemüse; die Zucchinis im Backofen und die frisch gewaschenen Salatblätter.

Bildkritik: Kalender 2023 – Sept, Okt, Nov, Dez

Der Kalender 2024 ist in Arbeit. Bevor dieser jedoch in den Druck geht, wird hier der Kalender 2023 final abgefertigt. Es folgen nun die Bildbesprechungen für den September bis Dezember des aktuellen Jahres.

September

Die Natur ist am gewinnen. Langsam steigt das Grün von unten herauf und übernimmt den rostrotbraunen Strommast, der sich mit dem letzten Draht am Boden festhält. Sein Halt ist jedoch auch sein Schwachpunkt, an dem sich die Pflanze hochschlängelt. Die Wolken im Hintergrund machen die Szene umso dramatischer.

Oktober

Dieses abstrakte Bild aus verschiedenen Farben ist ein Ausschnitt aus einem Zoogehege, mit einer Aussichtsplattform oben links. Die Stockflecken an den Wänden geben den großen Flächen etwas mehr Charakter. Welches Tier hier wohnt, wurde bereits vor langer Zeit vergessen.

November

Ein weiteres Bild, das von der Feuchtigkeit und ihren Folgen an Wänden geprägt ist. In der Abenddämmerung ergibt diese Kombination aus schwarz/grau/weiß mit einem Blaustich eine düstere Stimmung.

Dezember

Wie der November, hat auch dieses Bild eine ähnliche Farbpalette, die zwischen schwarz/grau/weiß und etwas blau nicht viel Varianz zeigt. Dennoch ist die Stimmung hier am Meer eine etwas ruhigere, passend zum Jahresende.

Fazit

So war das Jahr 2023. Es hat Spaß gemacht die Bilder zu fotografieren, zu bearbeiten und in einem Kalender zu verarbeiten. Die Bildbesprechung ist ambitioniert gestartet und gegen Ende etwas knapp ausgefallen. Doch auch dieses Projekt wurde fertiggestellt. Der Kalender für 2024 ist nun in Arbeit und geplant ist, die Besprechung dazu vor dem Dezember 2024 abzuschließen. Die Zeit wird zeigen, ob diese Textzeilen ihr Versprechen halten.

Bildkritik: Kalender 2023 – Mai, Juni, Juli, August

Das Jahr 2023 nähert sich dem dritten Quartal und es wurden noch nicht alle Bilder aus dem Kalender besprochen. Diesem Zustand begegne ich mit einer Sofortmaßnahme und bespreche hier nun die Bilder für den Mai, Juni, Juli und August.

Mai

Dieses Bild stammt aus dem Zoo in Hsinchu nach einem Regenguss. Es geht schon dem Abend zu, weshalb viele Besucher den Zoo bereits verlassen haben. Welche Tiere links der Scheibe leben weiß ich nicht mehr. Die Reflektion stellt – im Kontext von Tiergärten – wichtige Fragen: Sind wir da um die Tiere anzuschauen oder um von den Tieren angeschaut zu werden? Sehen wir in der Ausstellung der Tiere vielleicht doch mehr von uns selbst als von den Tieren? Ist der Besuch eines Zoos ein Blick in den Spiegel?

Juni

Auf dem Spielplatz hat man als Elternteil viel Zeit um die Umgebung zu beobachten. So kann man warten, bis der Fußgänger die Straße zur Hälfte überquert hat und sich genau zwischen den zwei Bäumen befindet. Auch kann man in Ruhe die Bäume und die Straßenlaterne anordnen, so dass sie sich nicht gegenseitig im Weg stehen. Die drei senkrechten Elemente, kombiniert mit den Hecken und der Parkbank im Vordergrund beruhigen das Bild, bevor es in die geschäftige Straßenschlucht mit all dem Verkehr geht.

Juli

Was macht dieses Rohr da?

August

Wie viele Menschen haben schon unter diesem Baum auf den Bus gewartet? Wie oft wurde die Straße vor dem Baum schon neu geteert? Er hat bestimmt schon viel gesehen, erstrahlt aber weiterhin in jugendlichem Grün.

Ankündigung: Der Kalender 2024 ist gerade in Arbeit. Wer einen Wandkalender (A4) geschenkt haben möchte, darf sich gerne bis zum 15. Oktober 2023 per eMail bei mir melden.

Bildkritik: Acht Bilder von Freunden

Freunde haben mir acht Bilder für eine Kurzkritik geschickt. Das habe ich rund sechs Monate liegen gelassen. Jetzt aber kommt die Kritik in zwei wohlportionierten Teilen.

Teil 1

Los gehts mit den ersten vier Bildern:

  • Oben links: Ein altes Gotteshaus von schräg unten aufgenommen, gegen den blauen Himmel mit ein paar weißen Wolken. Angenehmes Bild, aber nicht interessant genug, dass ich länger verweilen würde.
  • Unten links: Kirschblüten gegen den blauen Himmel. Sehr viel mehr gibt es nichts zum Bild zu sagen.
  • Oben rechts: Ein Kreuzgang, in den die Sonne von hinten rechts hineinscheint. Das Ende des Gangs ist etwas abgeschnitten, dafür ist ganz rechts ein kleines bisschen von einem weiteren Gebäude zu sehen. Wäre doch noch etwas am Ende des Ganges oder eine Überraschung, das durch die Fenster hineinfliegen würde, was das Bild spannender macht.
  • Unten rechts: Strand und Wellen, halber Himmel, halber Fels mit Pflanzen. Die Pflanze oben links im Bild hätte ganz auf das Bild können. Auch hier wieder viel Leere, die vielleicht für einen Bildschirmhintergrund geeignet wäre.

Teil 2

Hier kommt die zweite Runde mit den nächsten vier Bildern:

  • Unten rechts: Bogen einer Brücke mit einem Graffiti auf der linken Seite. Durch den Bogen sieht man etwas Grün und ein bisschen Himmel. Die Brücke kommt aus dem Nichts und führt ins Nichts. Das Graffiti sagt auch nicht viel. Etwas viel nichts. Das Licht auf der linken Säule ist sehr angenehm.
  • Unten links: Ein Bambuswald, durch den die Sonne scheint. Was gibt es wohl sonst noch in dem Wald? Wohin führt der Weg, wenn man der Sonne folgen würde?
  • Oben links: Ein Baum auf einer Mauer? Die Form der Krone durchbricht die Symmetrie der Mauer. Der Himmel ist etwas desaturiert in seiner Farbe. Ein Bild zum Nachdenken.
  • Oben rechts: Ein einleitendes Bild. Es führt entlang des Weges in Richtung eines nicht sichtbaren Eingangs. Welche Welt eröffnet sich hinter der Tür?

Fazit

Viele allgemein angenehme Bilder, denen meist aber das letzte interessante Detail fehlt. Vielleicht ist es auch der Kontext, der noch etwas erweitert werden könnte. Eine Geschichte dazu erzählt und es würde mehr Leben in das Bild kommen. Jedes Bild für sich trägt die Aufmerksamkeit nicht lange genug.

Bildkritik: Kalender 2023 – März

Wie viel Zeit darf zwischen einer Leistungserbringung und der Rechnungsstellung liegen? Warum stelle ich diese Frage hier? Warum habe ich so viel schon wieder vergessen? Woher kommen all diese Fragen ohne ersichtlichen Zusammenhang? Warum wurde dieser Text nicht korrigiert und zusammengekürzt?

All diese Fragen wanderten die letzten fünf Minunten durch meinen Kopf und lenkten mich von der Bildbesprechung zum Bild im März 2023 ab. Diese beginnt ab sofort und ohne Kompromisse hier:

  • gefließter Gehweg
  • Baum im Lichte der untergehenden Sonne
  • Hauseingang als Rahmen
  • viel und enge Bebauung
  • Straßenschild und halbes Auto

Diese Elemente sind ordentlich angeordnet, es fehlt aber die letzte spezielle Note um aus diesem Bild einen längeren bleibenden Eindruck abzuleiten. Dafür benötigt es vermutlich eine persönliche Beziehung zum gezeigten Hauseingang. Der Gehweg nimmt sehr viel Platz im Bild ein und verursacht eine große Lücke im Bild, in der wenig spannendes passiert. Aus dieser Spannungsarmut heraus entspringen erneut die oben genannten Fragen und der Kreislauf beginnt von vorne…

Bildkritik: Kalender 2023 – Februar

Februar im Kalender 2023

Der Februar besteht im Wesentlichen aus drei Elementen: Himmel mit Wolken, Baum und Hochhaus. Der Baum umrahmt die beiden anderen und ankert das Bild zur rechten Seite hin. Die Anordnung der drei Elemente steht symbolisch für den Drang der Menschheit nach oben zu streben. Immer mehr Menschen wollen immer mehr Klimaanlagen und immer höhere Gebäude um für jeden einzelnen mehr Quadratmeter zur Verfügung zu haben. Dennoch kommt die Menschheit nicht über die Wolken hinaus.

„The sky is the limit.“

Bildkritik: Kalender 2023 – Januar

Januar im Kalender 2023

Die Eckdaten:

  • Ort: Hsinchu, Taiwan
  • Zeit: August 2022
  • Kamera: Olympus PEN E-PL3
  • Objektiv: 45mm (90mm FF-Equivalent)
  • Blende: F/5
  • Verschlusszeit: 1/800s

Das Bild:

Zwei Objekte vor einem leicht bewölkten, aber doch relativ blauem Himmel zierten im Januar den Kalender. Beide sind Teil einer Baustelle, die nicht gezeigt wird. Der Haken vom Kran durchschneidet das Bild relativ mittig von oben. Der Scheinwerfer ist etwas verschwommen im Vordergrund und rundet das Bild nach unten hin ab. Durch den leichten Versatz des Scheinwerfers nach rechts und die Anordnung der Wolken entsteht eine blaue Lücke links unten.

Warum ist das Blau so gedämpft in diesem Bild?

Es war ein heißer und schwüler Tag, kurz bevor der Himmel zuzog und es gewitterte. Um diese drückende Schwüle auszudrücken habe ich mich dafür entschieden das Blau im Himmel nicht strahlen zu lassen, sondern es entsprechend zu dämpfen.

Bildkritik: Kalender 2023 – Titelbild

Titelbild für den Kalender 2023

Die Eckdaten:

  • Ort: Taoyuan, Taiwan
  • Zeit: August 2022
  • Kamera: Olympus PEN E-PL3
  • Objektiv: 45mm (90mm FF-Equivalent)
  • Blende: F/4
  • Verschlusszeit: 1/500s

Das Bild:

Das Titelbild für den diesjährigen Kalender zeigt viele Reifen. Vorne links zwei dunkle Reifenstapel vor einer dunkelblauen Wand, die auf der rechten Seite vom hellen Michelin-Reifenmann und den Blick in die Ferne komplementiert werden. Dem Michelinmann, der dem Betrachter den Rücken zuwendet und den Gehweg entlang winkt, winken zwei weitere Michelinmänner auf den Reklametafeln zurück. Außerdem lächelt ihn ein Reifengesicht an.

Warum ist dieses Bild das Titelbild geworden?

Zwei mögliche Antworten gibt es auf diese Frage. Entweder ist es das beste Bild und muss somit ganz an den Anfang oder es war das fünfte Rad am Wagen, nicht ganz wegzudenken, aber auch nicht gut genug für einen eigenen Monat. Für dieses Bild gilt die zweite Antwort. In der Gesamtschau aller 13 Bilder fällt dieses Bild etwas ab in seiner Klarheit und Struktur. Das Titelbild ist etwas überladen mit Elementen, die angeschaut werden möchten. Somit landet es ganz am Anfang, wo es nicht allzu oft angeschaut wird.

Bildkritik: Ankunft im Regen

Das Bild:

Das Hauptmotiv, der ICE, ist im Zentrum des Bildes. Eingerahmt wird der Zug von drei Seiten: rechts von einer Reihe an Laternen am Bahnsteig, oben vom Bahnhof und links vom Dach des benachbarten Bahnsteigs. Eingebettet ist die ganze Szene in einen grauen Herbsttag mit dicken Wolken über den Bergen und einem nassen Bahnsteig, auf dem sich das Laternenlicht spiegelt.

Die Farben sind dezent. Es dominiert das orange der Lampen, mit blauen Akzenten vom Bahnhof. Der Rest ist grau.

Zwei Hauptachsen führen den Blick. Die Diagonale, die durch die Gleise und die Oberleitung gegeben ist führt hin zum quer liegenden Bahnhofsgebäude, das das Bild in zwei Hälften unterteilt. Oben die Wolken über den Bergen, unten das menschgemachte Zug/Bahnhof-Ensemble.

Die Umstände:

Es war kalt und regnerisch. Eigentlich wollte ich die aussteigenden Fährgäste fotografieren, aber es regnete und so blieb ich unter dem Dach am Ende des Bahnsteigs. Außerdem hatte ich kein Zoomobjektiv dabei, so wurde es eine Gesamtansicht mit Bergen.

Bildkritik: Bus im Winter

Bus im Winter

Das Bild:

Der Bus ist der Protagonis in diesem Bild. Er möchte aus seiner Sicht nach links abbiegen. Diese angedeutete Fahrtrichtung zeigt auch das Hauptgewicht in diesem Bild an. Die Häuserzeile, über der ein Schornstein trohnt, wird durch die Ampel oben links ausgeglichen. Das Gesamtbild wird durch den Berg hinter dem Schornstein abgerundet. Unten, linksaußen, ist noch etwas Zaun zu sehen, den hätte man wegschneiden können.

Die Umstände:

Kalt und neblig war es. Aber einer der seltenen Tage, an denen der Schnee auch liegen geblieben ist.