Kategorie: Q&A

In welches Genre der Fotografie möchte ich tiefer einsteigen?

Zu Beginn der Reise habe ich des öfteren gehört, dass man sich doch auf eine Genre der Fotografie fokussieren und sich darin vertiefen sollte. Das habe ich bisher noch nicht vollständig umgesetzt, aber der Ansatz hat mich dazu bewegt mir ernsthaft darüber Gedanken machen, was ich gerne fotografiere und was nicht.

Gleichzeitig habe ich meine bisherigen Bilder durchgeschaut und folgendes ist dabei herausgekommen…
 
Häufig fotografiere ich:
  • Vögel: vor allem die ganz schwarzen Rabenvögel haben es mir angetan
  • Bäume: großer Vorteil von Bäumen ist, dass sie nicht weglaufen oder -fliegen
  • Wolken: ähnlich, aber doch immer anders
Beispielbild: Wolken

Eher weniger finden sich Bilder von:
  • Personen: fotografiere ich nur für den eigenen Gebrauch und nicht mit dem Ziel mich künstlerisch darin auszudrücken
Das lässt momentan den Schluss zu, dass ich stark zur Landschafts- bzw. Tierfotografie neige, mit einem Schwerpunkt auf Vögeln. Dieser Schlussfolgerung kann ich nicht widersprechen, wobei es vor allem bei der Vogel-Fotografie noch einiges zu lernen gibt und vielleicht dafür auch entsprechendes Werkzeug notwendig ist.

Wie und wo präsentiere ich meine Fotos?

Diese Frage beschäftigt mich seit Beginn meiner Fotografiereise und ich bin immer noch ein wenig auf der Suche nach der perfekten Plattform für die Präsentation meiner Fotos. Einige Kriterien haben sich dabei herauskristallisiert:

  • Die Plattform sollte kostenlos sein. Momentan bin ich noch nicht bereit große Mengen an Geld (>5€/Monat) für die Präsentation meiner Bilder auszugeben.
  • Die Plattform sollte Klarheit beim Umgang mit Bildrechten bieten.
  • Die Plattform sollte mir ermöglichen, Fotos im jeglichem Format/Größe hochzuladen.
  • Die Plattform sollte viele aktive Nutzer haben, so dass meine Bilder auch gesehen werden.
Entsprechend der Kriterien habe ich diese kostenlosen Alternativen ausprobiert und wieder verworfen, das heißt, ich habe entweder den Account gelöscht oder bin nicht mehr auf der Platform aktiv:
  • Unsplash
    • Die Bildrechte sind zwar klar, aber eben in der Hinsicht, dass man alle seine Recht abgibt. Das wollte ich dann doch nicht.
    • Das Versprechen ist, dass man viel gesehen und heruntergeladen wird. Das kann sein, aber führt nicht zu einer persönlichen Interaktion, die mir wertvoller erscheint.
  • Flickr
    • Für jedes Bild können die Bildrechte separat eingestellt werden.
    • Ich hatte öfters Probleme mit dem Hochladen meiner Bilder und meine Aktivität auch wieder eingestellt.
  • 500px
    • Diese Platform hat bessere Bildrechte für den Fotografen im Vergleich zu Unsplash.
    • Ich kam zu spät auf die Platform und hatte schon zu viel in meine aktuelle Präsentationsformen investiert, als dass sich ein Umstieg noch gelohnt hätte.
Das sind nun meine aktuelle Präsentationsplattformen:
  • Instagram
    • Hatte den großen Vorteil, dass ich diese Platform bereits genutzt habe.
    • Beschränkt Format der hochgeladenen Bilder
    • Hat Nutzer, die ich sogar kenne
  • Eigene Webseite: www.leokhiwi.de
    • Basierend auf WordPress
    • 25GB Speicherplatz
    • 4€/Monat
    • Eine eigene Webseite gibt mir die größte Freiheit in der Gestaltung
    • Es fehlen einige Analysetools, die mir momentan aber nicht fehlen

Vermutlich wird es bei dieser Konfiguration bleiben, da ein Umstieg sehr aufwändig wird, je mehr Zeit ich in den entsprechenden Systemen verbringe.

Was kaufe ich als nächstes?

Idealerweise verbessern sich im Laufe der Zeit meine fotografischen Fähigkeiten und es lohnt sich irgendwann, mein Werkzeug entsprechend anzupassen. Außerdem macht es Spaß nach neuen Kameras und Objektiven Ausschau zu halten, wobei klar ist, dass neues Werkzeug an sich nichts an meiner Fotografie ändert.
Ich schaue meist über eBay-Kleinanzeigen nach gebrauchten Geräten, so dass ich einen Eindruck über den Gebrauchtwarenmarkt habe. Momentan habe ich folgendes im Blick:
Beide Kameras haben den großen Vorteil, dass sie kleiner und entsprechend handlicher sind als eine Spiegelreflexkamera mit ihrem Objektiv. Trotzdem haben beide Kameras respektable Sensoren und somit eine gute bis sehr gute Bildqualität. Die Kameras sind beide noch relativ neu auf dem Markt, weshalb wohl etwas Zeit ins Land gehen muss, bis sie in einer Preisklasse landen (<500€), die ich mir leisten möchte.
  • Weitere Objektive für meine Canon 500D

 

Canon 24mm F2.8 Objektiv

Da ich bereits zwei Zoom-Objektiv besitze, wäre der nächste Schritt in ein Objektiv mit Festbrennweite zu investieren, wenn ich nicht das gesamte Kamerasystem wechseln möchte. Zwei Brennweiten habe ich bisher ins Auge gefasst, 50mm und 24mm. Das Objektiv mit 50mm wäre gut für Portraitfotografie, wobei es da wiederum zwei Preisklassen gibt. Das 50mm-Objektiv mit einer maximalen Blendenöffnung F1.8 für unter 100€ oder doch das F1.4 Objektiv für rund 230€. 

Das 24mm Objektiv würde einen ähnlichen Effekt haben wie die Kameras mit festem Objektiv haben und das Gesamtgewicht meiners Kamerasystems reduzieren. Das Objektiv für um die 100€ würde sich gut für die Straßenfotografie eignen, ein Genre, welches ich momentan mit meinem Smartphone abdecke.
Die Entscheidung, wie ich mich auf der Hardwareseite weiterentwickeln möchte, wird wohl erst in mittlerer Zukunft entschieden werden, wenn ich genauer weiß, was wie wo und wie viel ich fotografiere und wie viel ich tragen möchte.
 

Wie werde ich ein besserer Fotograf?

Hier geht es um die geplanten und/oder bereits umgesetzten Pläne, die mir dabei helfen, bessere Fotos zu machen. Zwei sind es momentan:
1. Mehr Fotos machen
Mehr Fotos bedeuten mehr Erfahrung mit dem Werkzeug und schult den Blick für bessere Kompositionen. Dafür möchte ich jeden Sonntagmorgen eine „Fotorunde“ in der näheren Umgebung machen. Auch will ich wieder mehr mit dem Smartphone fotografieren, da es die meiste Zeit in Griffnähe ist.
 
Makrofoto mit dem Smartphone
2. Bilder drucken
Ausgedruckt sieht man nochmal anders auf seine Bilder. Ich plane deshalb mindestens einen Kalender für 2021 zu drucken, diese/diesen zu verschenken und von den Beschenkten möchte ich eine Rückmeldung zu den einzelnen Bildern einholen.

Fotografiere ich in RAW oder JPEG oder beides?

Bevor ich diese Frage beantworte, eine kurze Begriffserklärung zu den beiden Dateitypen RAW und JPEG.
  • RAW: das Bild behält alle Informationen, die der Sensor der Kamera erfassen kann
    • größere Dateien -> verbrauchen mehr Speicherplatz
    • mehr Spielraum bei der Nachbearbeitung
  • JPEG: das Bild wird schon von der kamera-internen Software bearbeitet und nicht benötigte Informationen entfernt
    • kleinere Dateien -> geringerer Speicherplatzbedarf
    • weniger Spielraum bei der Nachbearbeitung
Das JPEG (~6MB/Foto) aus meiner Canon 500D ist etwas mehr als die Hälfte kleiner als die RAW-Datei (~20MB). 
Wenn man auf den entsprechen Seiten nach „RAW vs. JPEG“ sucht, finden sich etliche Artikel und Videos, die sich ausführlichst mit dem Thema beschäftigen. Alleine der Youtuber James Popsys beschäftigt sich in drei Videos damit (Vid 1, Vid 2, Vid 3).
Wie bin ich nun vorgegangen? Zuerst habe ich nur Fotos im JPEG-Format gemacht. Ich war meist zufrieden mit dem Ergebnis und habe mich nicht so sehr um die Nachbearbeitung gekümmert.
Nachdem ich anfing die Fotos etwas nachzubearbeiten, fotografierte ich für eine kurze Weile in JPEG und RAW. Die Kamera ermöglicht diese Einstellung, mit der beide Dateitypen für ein Bild erzeugt werden. Dies reduzierte den verfügbaren Speicherplatz signifikant.
Aktuell fotografiere ich nur in RAW und muss nun jedes Bild, das ich weiter nutzen will, bearbeiten und anschließend aus der RAW-Datei eine JPEG-Datei generieren.
Im Folgenden ein einfacher Vergleich zwischen einem JPEG direkt aus der Kamera und einem JPEG, das aus einer bearbeiteten RAW exportiert wurde.
JPEG aus Kamera

JPEG nach RAW-Bearbeitung
Die Kamera sah das Bild offensichtlich weniger farbintensiv, als ich es tat. Das liegt auch an dem Fotoprofil, das eingestellt war, als ich dieses Bild fotografierte.

Wie findet sich eine gute Bildkomposition?

Fast alles kann ein Motiv sein. Solange es einen anspricht und Interesse weckt, kann man das Objektiv in die Richtung des vermeintlichen Objektes zeigen und abdrücken. 

Damit aus dem Motiv eine Bildkomposition wird, muss meist etwas mehr Zeit investiert werden. Ziel dabei ist es ein Foto „über“ etwas zu machen – eine Geschichte zu erzählen – und nicht nur „von“ etwas ein Bild machen.
Folgendes Beispiel illustriert den Prozess der Bildkomposition.
Ich bin im Park und sehe ein Fahrrad an einer Straßenlaterne.
Bild 1
Die erste Idee ist, das Fahrrad zusammen mit der Parkbank in Szene zu setzen.

Bild 2
Dabei fällt mir auf, dass der Weg zusammen mit dem Fahrrad, eine bessere Kombination sein könnte.
Bild 3
Nun achte ich ein wenig mehr auf die beiden Straßenlaternen, und wie sie das Bild rahmen könnten.

Bild 4
Die Blätter, die die vordere Straßenlaterne verdecken, werden durch einen kleinen Ortswechsel aus dem Bild verbannt.

Bild 5
Somit bin ich im vergleich zum ersten Bild bei einer besseren Bildkomposition gelandet. Perfekt ist dieses Foto allerdings auch nocht nicht. So hätte ich noch folgendes zu bemängeln:
  • Der Vordergrund ist zu dominant und könnte gekürzt werden.
  • Oben-links im Bild ist der Himmel zu hell; in Bild 3 ist wird dieses Problem gelöst, indem der Himmel außerhalb des Rahmens liegt.
  • Durch die vertikale Ausrichtung des Bildes wirkt der Weg nicht mehr so lang und interessant wie in Bild 3.

Was bedeutet es mit Linien zu arbeiten?

Ein Foto ist ein begrenzter, zweidimensionaler Raum. Darin finden sich Farben und Strukturen, die etwas darstellen. Was genau und in welcher Form dargestellt werden soll, liegt im Auge des Fotografen. Dessen Ziel ist es meistens, das Bild so zu wählen, dass der Betrachter so lange wie möglich „im Bild“ verweilt.
 
Dabei helfen Linien.
 
In dieser einfachen Komposition (Ast, Stamm, Gras), gibt es verschiedene – hier rot gekennzeichnete – Linien, die den Betrachter durch das Bild führen und das Interesse aufrecht erhalten.
 
Der Ast bildet eine Diagonale, die zum Stamm führt. Dort wird sie von vier weiteren Linien abgelöst. Drei senkrechte, zueinander parallele, Linien (Stamm, Zweig, Gras) und eine weitere Diagonale (Grenze Gras/Stamm) in die andere Richtung.
Das Gesamtbild wird durch den Himmel (rot eingekreist) ein wenig gestört und verliert etwas von seinem Fokus auf das Hauptthema dieser Komposition (Ast, Stamm, Gras).

Welche Werkzeuge verwende ich für meine Fotografie?

Fotografieren geht natürlich nur mit einem entsprechenden Gerät, das fotografieren kann. Bei mir sind diese Geräte das Smartphone Asus ZenFone 4 Selfie Pro und eine Spiegelreflexkamera von Canon, die 500D, mit zwei Objektiven: ein Canon Standardobjektiv 18-55mm und ein Canon EF Zoom-Objektiv 75-300mm.
Vor bzw. hinter der Kamera liegt das wichtigste Werzeug, meine Augen in Verbindung mit dem Gehirn, das die entsprechenden Motive anschaut und bewertet, bevor der Auslöseknopf gedrückt wird.
Bei der Wahl meiner Spiegelreflexkamera habe ich mich an diesem Rat orientiert und erstmal nicht zu viel Geld in die Technik investiert. Für 270€ habe ich die Canon 500D gebraucht gekauft, inklusive Kameratasche, Kameragurt, den zwei Objektiven und 3 Filtern. So kann ich für’s Erste arbeiten, ohne mich zu sehr vom möglichen Zukauf anderen Zubehörs ablenken zu lassen. 
Für eine mögliche Nachbearbeitung der Fotos ist vielleicht noch ein Softwarekauf nötig. Dafür wird momentan die Canon-Software DPP Digital Photo Professional verwendet, die im Lieferumfang der Kamera mit dabei war.

Wo lerne ich Fotografie?

Diese Frage hat zwei Antworten.
Zuerst lernt man über die Handlung des Fotografierens. Die Fotografie ist ein künstlerisches Handwerk, worin man sich durch Übung verbessern kann. Der Ausübung des Handwerks sind keine räumliche Grenzen gesetzt, so kann im inneren von Gebäuden, unter freiem Himmel und auch im Weltall fotografiert werden. Solange Licht vorhanden ist, das den Sensor oder den Film belichtet, kann fotografiert und Fotografie erlernt werden.
Der zweite Ort, an dem ich bisher über die Fotografie gelernt habe, ist das Internet. Im Folgenden stelle ich zwei meiner Inspirationsquellen vor:

Worum geht’s in diesem Blog und wer bin ich?

Der Blog dokumentiert meinen Lernfortschritt in Sachen Fotografie. Jeder Eintrag versucht dabei eine spezifische Frage zu beantworten. Das ganze Projekt wird auf Deutsch gehalten, da es aus meiner Sicht schon genügend Material auf Englisch gibt.
Die Fragen in diesem Blog werden von mir, Leo Khiwi, gestellt. Ich bin ein durchschnittlich alter Mann mit einem durchschnittlichen Leben, bestehend aus Familie, Arbeit und Wochenende. Die Fotografie soll nun dieses durchschnittliche Leben um eine künstlerische Note ergänzen. 
Da das Internet nicht auf diesen Blog gewartet hat, ist es ein persönliches Projekt, das sich über jede/n freut, die/der sich die Zeit nimmt und hier verweilt.